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Widerstand auf Plateausohlen. Volksabstimmung Zwentendorf 1978. Broschüre zur Ausstellung

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Datum1998
Classificatie 2.11.9.90/05 (OOSTENRIJK - INSTALLATIES)
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 In den letzten Wochen des 2. Weltkriegs konstituierten sich im     Am 15. Mai 1955 konnte nach Verhandlungen in
 sowjetisch besetzten Wien und Niederösterreich drei politische     Moskau die Unterzeichnung des Staatsvertrages
 Parteien: SPÖ, ÖVP und KPÖ. Diese bildeten eine provisorische      von der Bundesregierung erreicht werden, die
 Regierung unter der Führung von Karl Renner (11 Vertreter der      letzten Besatzungstruppen zogen ab, am
SPÖ, 9 ÖVP, 7 KPÖ). Am 27. April 1945 proklamierte die neue         26. Oktober 1955 beschloß der Nationalrat das
Regierung die Wiedererrichtung der Republik Österreich.            Gesetz über die immerwährende Neutralität (seit
                                                                    1965 Nationalfeiertag) - Österreich war wieder
Die Nationalratswahlen am 25. November 1945 brachten der            ein souveräner Staat.
ÖVP die absolute Mehrheit mit 85 Mandaten, die SPÖ erhielt 76,
die KPÖ überraschenderweise nur 4 Mandate. Damit war der            Durch die Neutralität hatte Österreich eine neue
künftige Weg zu einer Demokratie westlicher Prägung absehbar.       Position in Europa erhalten; noch 1955 trat es
Eine Konzentrationsregierung (bis 1947) unter Leopold Figl          der UNO bei. Während des Ungarnaufstands
(Karl Renner wurde später Bundespräsident) mußte das                von 1956 wurde die Neutralität erstmals auf die
Überleben sichern (Hungerwinter 1946/47), versuchte das NS-         Probe gestellt, das neu formierte Bundesheer
Problem zu lösen, die Rückkehr der Kriegsgefangenen zu              kam zum Einsatz; von der Flüchtlingswelle war
betreiben, Hilfe von außen zu erreichen, mit einem gewaltigen       Österreich als einziges westlich orientiertes
Flüchtlings- und Vertriebenenproblem fertigzuwerden sowie den       Nachbarland stark betroffen.
Wiederaufbau zu beginnen. Außenpolitisch suchte sie den             Bei den Nationalratswahlen blieb der Abstand
Anspruch auf Südtirol durchzusetzen und strebte einen               der beiden Großparteien zueinander stets
Staatsvertrag samt Abzug der Besatzung an. Die                      gering, seit 1956 war die FPÖ (Freiheitliche
Staatsvertragsverhandlungen begannen 1946/47, führten aber in       Partei Österreichs, Nachfolgepartei des VdU) im
dieser Phase zu keinem Ergebnis.                                    Nationalrat vertreten (6 Mandate), die KPÖ
                                                                    schied 1959 aus (zuletzt 3 Mandate).
ÖVP (Österreichische Volkspartei) und SPÖ (Sozialistische
Partei Österreichs) waren annähernd gleich stark. Die KPÖ           1965 kam es wegen nationalsozialistischer
(Kommunistische Partei Österreichs) blieb trotz der Kooperation     Äußerungen von Univ.-Prof. Tarasz
mit den Linkssozialisten 1948 eher unbedeutend, als vierte Partei   Borodajkewycz zu Ausschreitungen, die sogar
bestand ab 1949 der Verband der Unabhängigen (VdU).                 ein Todesopfer unter den Gegnern von
Daneben wurden die Interessenvertretungen wie                       Borodajkewycz forderten.
Gewerkschaftsbund und Kammern zu sozial- und
wirtschaftspolitischen Faktoren (Sozialpartnerschaft). Durch ihre   Der ehemalige Gewerkschaftsbundpräsident
Zusammenarbeit konnten 1947-51 zur Stabilisierung der               und Innenminister Franz Olah wurde 1964 aus
wirtschaftlichen Situation fünf Lohn- und Preisabkommen             der SPÖ ausgeschlossen und gründete eine
abgeschlossen werden. Der Abschluß des 4. Lohn- und                 neue Partei, die bei den Nationalratswahlen
Preisabkommens führte im September 1950 zu ausgedehnten             1966 ohne Erfolg antrat. Allgemein wurden
Streiks, die die KPÖ zur Durchsetzung von mehr Einfluß nutzen       Auflösungstendenzen der traditionellen
wollte, was ihr aber mißlang.                                       politischen Lager bemerkbar, die
                                                                    Proporzdemokratie geriet in Verruf.
Weitgehend unterstützt wurde der Wiederaufbau durch die 1948
einsetzende Marshallplanhilfe (die KPÖ verließ deshalb 1947 die
Regierung). Die Verstaatlichung der Grundstoffindustrie sowie
der führenden Banken im gleichen Jahr veränderten die
Wirtschaftsstruktur Österreichs nachhaltig.

Ab Anfang der 50er Jahre brachte der Raab-Kamitz-Kurs eine
Steuersenkung, die Konsolidierung des Budgets, soziale
Marktwirtschaft mit Förderung der Privatbetriebe und
gleichzeitigem Ausbau der verstaatlichten Industrie sowie das
Einsetzen des Fremdenverkehrs in den westlichen
Bundesländern. Auch nahmen die Spannungen gegenüber der
sowjetischen Besatzungsmacht ab (Ende der Besatzungskosten,
Abbau   der Zonenkontrolle,    Rückgabe von Baustellen der
Westautobahn und des Kraftwerks Ybbs-Persenbeug). Bald
schon setzte ein zügiger Wiederaufbau der Kulturbauten sowie
ein verstärkter Schul- und Wohnungsbau ein, im Vergleich zu
den unmittelbaren Nachkriegsjahren wurde beginnender
Wohlstand spürbar.

Eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Bundesländer galt der
Wiederherstellung des Stephansdoms (Abschluß 1952).
Beim kulturellen Wiederaufbau stand die Beseitigung der
Kriegsschäden an Staatsoper, Burgtheater und anderen
Schauspielstätten,   Museen,   Schulen   und Universitäten im
Vordergrund. Kulturelle Institutionen waren erhalten geblieben,
wurden neu formiert und repräsentierten wieder Österreich
(1948 Ausstellung österreichischer Kunstschätze in Amerika und
in Westeuropa, ab 1945 Salzburger Festspiele, 1946 Bregenzer
Festspiele, 1949 Wiener Festwochen, Wiener Philharmoniker
und Wiener Symphoniker, Orchester der Länder). Kultur mußte
meist durch öffentliche Mittel gefördert werden.

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