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Die Atomare Gesellschaft

AuthorJ.Hallerbach
Date1978
Classification 2.01.0.00/54 (GERMANY - GENERAL)
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Vorwort

»Die atomare Gesellschaft«, die in Atome zerfallene, ja geradezu zerstückelte 
Gesellschaft - wir Ohnmächtigen - beschäftigen uns mit der Kernfrage: Zukunft.
Was haben wir in den letzten Jahren gelernt! Sind wir nicht vom Schreibtisch auf 
die Straße gegangen und Experten geworden für das Verkehrswesen, den 
Wasserhaushalt, Landschaftsplanung, das Gesundheitswesen, Energiefragen und 
eine neue Demokratie und Zwischenmenschlichkeit? Sind wir nicht dabei, die 
zerfallene Gesellschaft neu zu konstruieren - solidarisch? Den Hexenmeister, der 
die beschworenen Gewalten nicht zu beherrschen vermag, in die Geschichte zu 
verweisen?
Klar, wir stehen noch ganz am Anfang. Unsere Alternativen sind noch nicht reif. Wir 
sind keine Utopisten und haben kein Bilderbuch für die neue Welt - wir kennen nur 
die Probleme der alten. Alternativ heißt für uns nicht »völlig anders«, ist kein genialer
Entwurf oder eine humane Gegenerfindung - gar für eine vorindustrielle Zukunft; 
nein, alternativ heißt: für den Menschen und auf das Leben gerichtet. Eine Technik, 
die nicht zum einzigen Ziel hat, das in sie investierte Kapital zu verwerten, sondern 
sich auf Bedürfnisse richtet.
Doch der Wille allein reicht nicht. Es ging schon einmal schief mit der Parole:

»Raffen wir uns zu Aktivität auf, treten wir durch Vereinigung unseres Konsums aus 
dem Kapitalismus aus ..., bilden wir die ersten Anfänge ... der neuen Gesellschaft. 
Die ältesten werden begehrlich und mahnend von alten Zeiten erzählen; die 
Stadtproletarier werden ihr Blut wieder in sich rauschen fühlen und werden spüren, 
daß es Bauernblut ist, und viele, viele werden wieder mit Sack und Pack in die 
Dörfer und kleinen Städte ziehen, und dort in den Dorffabriken, den Werkstätten 
und zugleich in den Feldern und den Gärten arbeiten.«
Gustav Landauer (1910)

Also so geht es nicht. Wir können die Welt nicht verändern, wenn wir uns nur fest 
genug gegenseitig anfassen. Obwohl dies sehr wichtig ist - wie die praktizierten 
Alternativen selbst. Es käme darauf an, die alternative Gesellschaft aus der 
bestehenden heraus aufzubauen und sie dieser nicht unvermittelt entgegenzusetzen.

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