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Zwischen Gorleben & Stadtleben
Author | D.Halbach, G.Panzer |
Date | 1980 |
Classification | 2.01.8.30/06 (GERMANY - GORLEBEN - GENERAL) |
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EINLADUNG ZUM LESEN Wir wollen Euch mit diesem Buch einladen, mit uns Brücken zu schlagen zwischen träumen, nachdenken und handeln. Am Anfang steht der wendländische Traum in seiner ganzen Zerrissenheit: zwischen realem Alptraum der Zerstörung und der bloß geträumten Vision einer befreiten Zukunft. Wie wir dazwischen leben können - in der beginnenden Zerstörung des Wendlands, in der schon vollzogenen Zerstörung unserer Städte - wie wir dagegen ankämpfen können, davon handelt dieses Buch. Wir sehen den Konflikt um Gorleben und die Atomenergie innerhalb des grundlegenden Konflikts verschiedener Lebensformen: der eher traditionellen Region mit dem zentralistischen Modell des Atomstaats und mit unserer Hoffnung auf dezentrale, ökologische Gemeinschaften. Dementsprechend wählen wir unsere Kampfformen. Sie müssen sowohl unserem atomaren Gegner, wie unseren Freunden in der Region, wie unseren eigenen Bedürfnissen und Zielen angemessen sein. Wir möchten Euch anhand der praktischen Entwicklung, von der wir berichten, selber urteilen lassen, wie weit das gelungen ist. Unser persönlicher Hintergrund, der Blickwinkel unseres Schreibens, hat sich über die Zeit von Sommer 1977 bis Sommer 1980 mehrmals verändert. Für mich, Dieter, war es im Sommer 1977 einfach das Bauen auf dem Spielplatz der BI und der Kontakt mit den Leuten und der Landschaft, was mich angesprochen hat. Im laufe der Arbeit im Berliner "Freundeskreis der BI Lüchow-Dannenberg" hat sich das dann zur Entwicklung des dezentralen Widerstandskonzepts und ständigen Besuchen im Wendland ausgeweitet. Mein Bericht ist geprägt von dieser merkwürdigen Situation: meine Hoffnungen und Widerstandsenergien lebten in und von Gorleben, aber ich lebte in Berlin. Der dezentrale Widerstand war nur ein Teil der Antwort aufmeine Zerrissenheit. Dementsprechend eingeengt und verschoben ist auch meine Darstellung: mein Alltag in Berlin kommt darin kaum vor, das Wendland aber nur ausschnitthaft strategisch. Im Herbst 1979 verließ ich dann Berlin und lebte ab Anfang 1980 mit Gerd zusammen im "Rondel" im Wendland. Heute bin ich wieder ein "frei umherschweifender Wende". Ich, Gerd, habe im Göttinger Freundeskreis mitgemacht, und das war eine angenehme, für das dortige studentische Milieu untypische Erfahrung. Meine Verbindung "zum Landkreis" war schnell mehr als ein politisches oder Freizeitverhätltnis. Im Sommer 1979 begann ich im Wendland zu arbeiten und den Widerstandsalltag kennenzulernen. Von seinen sich Oberschlagenden Ereignissen versuche ich zu berichten und beschließe so meine Zeit in der teils belagerten, teils befreiten Provinz.
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